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Messen mit den Besten

Wer Jazz bislang nur im Wilhelm 13 und der Lila Eule erlebte oder gar aus alten Filmen mit engen Bühnen in verrauchten Kellerkneipen kannte, wird niemals vermuten, dass dieses Genre auch im gleißenden Licht der riesigen Bremer Messehallen einige Wirkung erzielt.

 

Dabei ist die „Jazzahead“ zum größten Branchentreff der internationalen Szene gewachsen. Von diesem Donnerstag an bis zum Sonntag bietet die Fachtagung Musikern, Agenturen, Labels, Medienvertretern, Produzenten und Veranstaltern die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen.

 

Es wird aber nicht nur geredet und verhandelt, sondern auch sehr viel musiziert. Die „Jazzahead“ veranstaltet ein sogenanntes Showcase-Festival und eine Clubnight. Mit diesen Formaten, die in die Messe integriert sind, öffnen sich die Veranstalter einer breiten Publikumsschicht.

 

Als Partnerland wurde Finnland bestimmt, sowohl während der Messe als auch des Festivals. Der Eröffnungsabend ist den Skandinaviern gewidmet und bringt acht finnische Bands auf die Bühnen der Halle 7 und des Kulturzentrums Schlachthof.

 

Für das Showcase-Festival, das an diesem Donnerstag startet, reichten 547 Bands aus 55 Ländern Bewerbungen ein. 40 Bands aus 19 Ländern schafften es in die offizielle Jury-Auswahl. Die Bands präsentieren sich an drei Tagen und Abenden auf der Bühne.

 

Am Freitag stehen nachmittags und abends insgesamt 16 Bands aus zwölf Ländern auf den Bühnen des European Jazz Meetings. „Die musikalische Qualität der diesjährigen Auswahl ist umwerfend“, sagt Uli Beckerhoff, Künstlerischer Leiter der „Jazzahead“ und Mitglied der Jury. Und er ergänzt: „Die stilistische Vielfalt der Gruppen sowie die Individualität einzelner Musikerpersönlichkeiten zeigen, dass dieser Kontinent von überbordender Spielfreude nur so strotzt.“

 

Im Programm sind unter anderen „A Novel of Anomaly“ zu hören und zu sehen, ein Ensemble mit Musikern aus der Schweiz, Finnland und Italien, voller Humor und Virtuosität, sowie der ukrainische Pianist Vadim Neselovskyi mit seinen bekannten instrumentalen Fähigkeiten.

 

Auf den Samstag gerückt sind die Konzerte der German Jazz Expo mit acht deutschen Bands. In den eingegangenen Bewerbungen zeigte die deutsche Jazzszene erneut ihre hohe internationale Qualität.

 

Neben drei unterschiedlich profilierten Pianotrios um Julia Hülsmann, Trio Elf und dem Lorenz Kellhuber Trio werden auf diese Weise erfahrene und doch immer experimentierfreudige Musiker wie Saxophonist Niels Klein mit seinen Tubes & Wires zu hören sein. Und zugleich so junge, hervorragend ausgebildete Bands wie das Quartett der Schlagzeugerin Eva Klesse.

 

anBeat/oli 

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