"Girls In Airports" waren zur falschen Zeit am richtigen Ort - der Indie-Jazz der Dänen hätte mehr Aufmerksamkeit benötigt. Doch die höchst innovative Musik wurde vom Dauerregen des Oldenburger Kultursommers weggespült. Leider bekamen manche gar nicht richtig mit, dass in diesem inspirierten Quintett ein weiteres Juwel auf der Schlossplatzbühne funkelte.
Auch die Besetzung ist bemerkenswert, denn jeweils zwei Pärchen liefern das Melodie-Gerüst: Martin Stender und Lars Greve spielen Saxofon – oder Bassklarinette. Auch die Schlagsektion ist mit Drummer Mads Forsby und Percussionist Victor Dybbroe doppelt besetzt. In der Mitte drückt Mathias Holm sphärische Klänge aus einem elektrischen Wurlitzer-Piano.
Die Mischung aus Indie-Passagen, Jazz-Linien und Folk-Einsprenkeln hätte eine intimere Atmosphäre verdient gehabt, mindestens aber aufmerksamere Zuhörer und auf jeden Fall besseres Wetter. Die fünf „Girls-Jungs“ wagten ein Klangexperiment, das so symptomatisch für den Oldenburger Kultursommer ist – aber auch erhöhte Konzentration erfordert. Wer sich darauf einlässt, wird in den Strudel gezogen und taucht ein.
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