Zwischen Nils Landgren und die Oldenburger passte kein Blatt. Noch nicht mal ein Lufthauch, der am Montagabend in der komplett gefüllten und erhitzten Kulturetage ganz angenehm gewesen wäre. Doch „angenehm“ hätte den Anspruch an das Konzert nicht treffend wiedergegeben, es war viel mehr ein Markstein in der Verbindung des Ausnahmekünstlers, seiner Funk Unit und dem Publikum.
Wer selbst „Funk for life“ als Songtitel und Lebensmotto ausruft, kann wohl gar nicht anders. Über zwei Stunden tanzten und sangen rund 800 begeistertete Zuschauer zum Groove des Meisters mit der glänzend-roten Posaune. Der charmant auf Deutsch plaudernde Schwede erinnerte zwischendurch an die zwar wenigen, aber stets intensiven Auftritte in Oldenburg, darunter im Cadillac („Gibt es das noch? Echt?“). Die gespielte Verwunderung, dass hier so viele Menschen seine Musik hören wollen, trug zur Folklore des Abends bei.
„Unbreakable“ als Opener brachte die Masse sofort zum dauerhaften Kopfnicken und Fußwippen. „Friday Night“, „Stars in your eyes“ und „Rockin after midnight“ von der neuesten Veröffentlichung der Funk Unit trugen ebenso zum Gelingen des Abends bei wie der Klassiker „Ain´t nobody“. Inspiriert, variantenreich, immer nach vorne spielend - diese Band hat den Groove. Kein Wunder, sind hier doch alte Hasen im frischen Gewand unterwegs. Gitarrist Andy Pfeiler, Saxophonist Jonas Wall und Drummer Robert Ikiz spielen schon lange an Landgrens Seite, Bassist Magnum Coltrane Price sogar von Anfang an. Keyboarder Petter Bergander ergänzt das Ensemble an Rhodes und Hammond-Orgel perfekt.
Der Weltklasse-Solist, der unter anderem die Posaune auf dem Abba-Original „Voulez-vous“ von 1979 spielt und singt, beherrscht seit über zwei Jahrzehnten die Festivals und Konzertsäle. Er versucht sich allein oder mit anderen Musikern in unterschiedlichen Genres und hat damit großen Erfolg. Nils Landgren brachte auch seine Oldenburger in der Kulturetage auf die Beine - wahrscheinlich hätten sie auch zu seiner aktuellen Reformationsjahr-CD „New eyes on Luther“ getanzt.
anBeat/oli
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